Eine größere Gruppe an historischen Straßenbahnzügen der KVB interessierter Mitglieder der Senioren-Union Hürth fuhren auf Empfehlung von Marianne Metternich am 16. März 2011 mit der Linie 18 bis Endstation Thielenbruch. In der früheren Bereitstellungshalle, jetzt als Museum deklariert, stehen als Nachbauten die 1. Pferdebahn mit wieherndem (!) Pferd von 1877 und die erste elektrische Ringbahn von 1901. Die alten Kölner sagten ab dieser Errungenschaft: „Wir fahren mit der Elektrischen“.
Gerd Winkelmann, pensionierter Maschinenbauingenieur der KVB, gab uns einen Überblick mit vielen technischen Details von Beginn des Straßenbahnzeitalters bis heute. Die erste Pferdebahn-Linie führte ab 1877 von Deutz nach Kalk. Ab 1901 fuhren die „Ringbahn“ und später fünf weitere Linien in die Außenbezirke.
In der Zeit der Pferdebahn wurden ca. 700 Pferde eingesetzt. Im Bereich der Stadtmauer lebten damals ca. 40.000 Einwohner. Nach dem Abriss der Kölner Stadtmauer ab 1882 bis 1902 gab es noch weitere Bahnlinien. Es wurden neben Personen auch Güter und im 1. Weltkrieg Militär befördert. Köln war Garnisonsstadt mit 52.000 Soldaten. Die Linien in die Außenbezirke führten offene und geschlossene Güterwagen mit. Im Gegensatz zu der heutigen Nummerierung trugen die Linien die Bezeichnungen „A“ bis „H“.
Auf den sechs parallel verlaufenden Gleisen des Museums stehen zum Teil Züge aus der Vorkriegszeit, z.B. ein Zug mit zwei Trieb- und einem Beiwagen der Linie F (Frechen), ein Zug von 1940 mit sparsamster Technik, die anderen aus der Nachkriegszeit.
Für die meisten aus unserer Gruppe gab es ein Wiedersehen mit „alten Bekannten“. Nur der Feurige Elias wurde vermisst.
Bericht von Herrn Knäpper
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