Mit der Einweihung einer Gedenktafel wurde Josef Metternich für sein Schaffen im Dienste der Allgemeinheit nach langer Zeit endlich entsprechend gewürdigt.
Hürth-Hermülheim, 17.09.2016 – Wären vor einigen Jahren in Hürth nicht alle Straßen, die nach Persönlichkeiten benannt sind, mit kleinen Zusatzschildern zur Erklärung versehen worden, wäre der Irrtum wahrscheinlich nie aufgefallen. Dass es in Hürth-Hermülheim gleich zwei verdiente und bedeutende Persönlichkeiten mit dem Namen Josef Metternich gab, war nur Wenigen bewusst. Dies aufzuklären schrieb sich die Hermülheimer Bürgerin Marianne Metternich auf die Fahne. Die rüstige 93-jährige Tochter des ehemaligen Ortsvorstehers (vormals Bezirksvorsteher) Josef Metternich, die früher selbst sehr aktiv in der Kommune tätig war, hatte sich vor zwei Jahren sehr für ihren Vater gefreut. Als angesehene Persönlichkeit von Hermülheim, sollte Josef Metternich Teil einer Runde verdienter Ortsvorsteher werden, denen allen schon vor ihm die Ehre der Namensgebung für eine neue Straße zuteil geworden war. Nun sollte auch er, posthum, eine solche Ehrung für seine Verdienste erfahren.
Verwechslung – Dass dann eine ungewollte Verwechslung dazu führte, dass eine Straße nach dem Opernsänger und Hochschuldozenten Josef Metternich, dem Neffen des ehemaligen Ortsvorstehers benannt wurde, musste einfach klargestellt werden. Nach schriftlichen Eingaben und persönlichem Vorsprechen der resoluten Rentnerin, kam man bei der Verwaltung der Stadt Hürth zu der Einsicht, dass die versprochene Würdigung für den Ortsvorsteher Josef Metternich nachzuholen sei. Endlich war es soweit und Josef Metternich erfuhr die späte Würdigung seiner Verdienste um Hürth-Hermülheim in Form einer Gedenktafel und das just auf der Josef-Metternich-Straße seines Neffen, dem Opernsänger.
Laudatio für Josef Metternich – Vor einer Reihe von Gästen und interessierten Passanten hielt der Bürgermeister der Stadt Hürth, Dirk Breuer, eine Ansprache zur Einweihung der Gedenktafel für Josef Metternich. Rückblickend auf die schwierigen Zeiten während des Zweiten Weltkrieges und die Aufbauphase der Nachkriegszeit würdigte er das unermüdliche Schaffen von Josef Metternich für seinen Heimatort Hermülheim. Dabei charakterisierte er Josef Metternich als aufrechten und tatkräftigen Demokraten, der während der NS-Zeit nicht der NSDAP angehörte und dadurch manchen Schwierigkeiten ausgesetzt war. Nach dem Krieg übte er von 1947 bis 1969 das Amt des Bezirksvorstehers von Hermülheim aus und war von 1948 bis 1969 ununterbrochen Mitglied des Rates der Stadt Hürth. Im Oktober 1970 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Josef Metternich starb am 23. Januar 1975 in seinem Heimatort Hermülheim. Die Gedenktafel soll die Erinnerung an ihn und sein Schaffen für die Allgemeinheit wach halten.
Ulrich Metternich, Enkel von Josef Metternich