Thema der Reise: Bedeutung und Ziele der UNESCO-Welterbekonvention am Beispiel der Welterbestätten in Würzburg, Bamberg und Bayreuth.
Mit der Senioren-Union Hürth haben wir vom 15. bis 20. Oktober die Städte Bamberg, Bayreuth, Coburg, Nürnberg, Kloster Banz, Volkach am Main und Würzburg besucht.
Die Reise war von der Karl-Arnold-Stiftung e.V. ausgearbeitet, alle Besichtigungen und die Unterkunft in Bamberg gebucht, sodass wir nie unnütze Wartezeiten hatten. Leiter der Fahrt war Herr Richard Blömer, den wir von früheren Reisen kannten. Er hat die Gruppe umsichtig geführt und die im Reisepreis eingeplanten Mittagessen gut organisiert.
Sonntag. 15. Oktober: 7:15 Uhr pünktliche Abfahrt in Hürth, da unsere Gruppe klein war hatten sich noch andere Gäste, die in Köln zustiegen, der Reise angeschlossen. Wir waren insgesamt 23 Teilnehmer. Die Fahrt nach Bamberg verlief problemlos, wir kamen gegen 13:30 in unserem Hotel an. Um 15:00 Uhr erwartete uns die örtliche Gästeführerin, Frau Sabine Krahé. Zu Fuß spazierten wir durch die alte Kaiser- und Bischofsstadt. Die Altstadt ist der größte unversehrt erhaltene Stadtkern in Deutschland. Er wurde 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Wir gingen an vielen historischen Baudenkmalen vorbei bis zum Dom, der Neuen Residenz und Rosengarten.
Das alte Rathaus, in einem Regnitz-Arm gebaut, zeigt die Herrschaftsgrenze aus früherer Zeit zwischen dem bischöflichen Bamberg und der bürgerlichen Innenstadt. Bamberg ist das größte Wirtschaftszentrum in Oberfranken.
Montag, 16. Oktober: 8:15 Uhr Abfahrt nach Bayreuth. Frau Erika Metzner erwartete uns, wir spazierten durch die Stadt zum Haus Wahnfried, dem Wohnhaus von Richard Wagner. Der eingravierte Spruch am Haus erklärt den Namen. „Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir genannt“. Im Garten befindet sich die Grabstätte von Wagner und seiner Frau Cosima. Nach den Mittagessen fuhren wir zum Bayreuther Festspielhaus auf dem grünen Hügel. Die Bayreuther Festspiele sind ein Musik- und Theaterfestival, das jedes Jahr im Juli-August stattfindet. Zu diesem Zweck hat Wagner das Haus in einfacher Bauweise erstellt. Die Freunde seiner Musik sollten nicht durch prunkvolle Ausstattung von seiner Musik abgelenkt werden. Von der Bevölkerung wird es liebevoll „Scheune“ genannt. Bis heute hat das Festspielhaus weder Heizung noch Klima-Anlage, die Bestuhlung ist einfach, wenig bequem. Das Orchester und der Dirigent verstecken sich unter der Bühne, sodass der Dirigent nur mittels verschiedener Kameras Kontakt mit dem Geschehen auf der Bühne hat. Eine echte Herausforderung für alle!
Dienstag, 17. Oktober: 9:00 Uhr fuhren wir nach Coburg. Einst war Coburg Zonen-Randgebiet, heute ist es ein gut funktionierendes Wirtschaftszentrum in Nordbayern. Seit 2005 ist die Stadt Coburg Mitglied der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Neben dem wohl bekanntesten Unternehmen, HUK-Coburg sind noch andere produzierende Gewerbe in Coburg ansässig.
Frau Rosina Geier hat uns durch die Stadt geführt. Nach dem Mittagessen fuhren wir zur Veste Coburg. Von der örtlichen Gästeführerin, Frau Ulrike von Lynecker, erfuhren wir interessantes über die wechselvolle Geschichte des Hauses „Sachsen-Coburg und Gotha“. Durch geschickte Heiratspolitik dieses Hauses sind viele europäische Königshäuser mit dem Haus „Sachsen-Coburg und Gotha“ verwandt. Zum Abschluss des Tages ging es zur Spielzeugstadt Sonneberg. Wir wollten das Spielzeugmuseum besichtigen. Leider kam es dazu nicht weil das Museum bereits um 17:00 Uhr schloss und wir gegen 16:15 Uhr dort ankamen.
Mittwoch , 18. Oktober: 8:00 Uhr Abfahrt nach Nürnberg. Nürnberg ist die zweitgrößte Stadt Bayerns, Wirtschafts-, Dienstleistungs- und Kulturzentrum Nordbayerns und Mittelpunkt der Metropolregion Nürnberg. Frau Dr. Anke Reiss führte uns durch die Stadt. Nürnberg profitiert von der zentralen Lage im europäischen Wirtschaftsraum und war auch in früheren Zeiten ein wichtiges Handels- und Gewerbezentrum. Nach dem Mittagessen ging es zum Ort der Nürnberger Prozesse, wo sich am 20. Nov. 1945 im Schwurgerichtssaal 600 21 Angeklagte, Hauptverantwortliche des NS-Regimes, verantworten mußten. Ausschnitte aus originalen Film-Aufzeichnungen, Berichte von Zeitzeugen und Berichterstattern von damals waren zu sehen. Dieser Prozess war die Grundlage für die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fand im Schwurgerichtssaal 600 eine Verhandlung statt, so konnten wir den Saal nur im Modell sehen.
Donnerstag, 19. Oktober: 9:00 Abfahrt nach Kloster Banz, dem Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. „Im Dienste von Demokratie, Frieden und Entwicklung“ beschreibt die Stiftung ihre Arbeit und Auftrag. Der Leiter des Bildungszentrum Kloster Banz, Herr Michael Möslein, hat uns im historischen Kaisersaal der Abtei über die wechselvolle Geschichte und heutige Bedeutung für den Landkreis berichtet. Seminare und Tagungen von Wirtschaft, Kultur und Politik finden dort statt. Der Tagungsbeitrag beträgt 15,–€, eine Woche 150,–, Verpflegung und Arbeitsmaterial ist eingeschlossen. Das ehemalige Benediktiner Kloster liegt majestätisch, weithin sichtbar über dem Maintal. Am Nachmittag besuchten wir Volkach, eine kleine historische Stadt am Main, für die Weinbau und Tourismus wichtig ist. Die angekündigte Weinprobe wurde freudig angenommen, nur 4 Personen zogen Kaffee und Kuchen vor.
Freitag, 20. Oktober: Abfahrt nach Würzburg, anschließend Heimreise.
Frau Dr. Anke Hansen führte und durch die Stadt und Residenz. Die Barockzeit war die Blütezeit Würzburgs. Barocke Bauwerke prägen das Bild der Stadt. Die Fürstbischöfliche Residenz, Hofgarten und Residenzplatz wurden 1981 in die Liste UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.Berühmte Baumeister, Balthasar Neumann, uns bekannt durch das Treppenhaus im Schloss Augustusburg in Brühl, und andere Meister haben in Würzburg gearbeitet. 1945 wurde die Residenz und der Stadtkerns zu 80% zerstört. Im Innern der Residenz sahen wir prunkvolle Räume, das rekonstruierte Spiegelkabinett, das Treppenhaus mit dem größten Deckenfresco der Welt, der Weiße Saal und das Audienzzimmer. Die Räume zeigen eindrucksvoll welche Macht und Reichtum die damaligen Herrscher hatten.
Wir waren in einer landschaftlich, geschichtlich und historisch bedeutenden und schönen Gegend unterwegs, haben viel gesehen und Neues erfahren. Es ist eine Region in Deutschland, die nach dem 2. Weltkrieg durch die Trennung unseres Landes z.T. eher benachteiligt war, aber die Herausforderungen gut gemeistert hat.
Wir waren mit netten Leuten zusammen, hatten gutes Wetter, brauchten keinen Schirm! Der Nebel am Morgen verzog sich und mittags schien die Sonne.
Loni Fries