Mitglieder der Senioren Union Hürth sowie interessierte Gäste hatten sich um 10 Uhr an der Verwaltung den YNCORIS GmbH eingefunden, um an einer Führung durch den „Chemiepark Knapsack“ teilzunehmen. Betreiber ist die Firma YNCORIS GmbH, die schon das Herz (lat. cor) im Namen trägt und den Anspruch erhebt, entsprechend zu handeln und zu obwalten.
Unser Führer, Herr Günther Geisler, ein ehemaliger Mitarbeiter, brachte uns an Hand einer PowerPoint Präsentation Geschichte und Aufbau des „Knapsacker Hügels“ nahe:
1906 Gründung der Carbid AG zur Herstellung von Stickstoffdünger,
1965 Gründung der Knapsack AG,
1974 Auflösung der Knapsack AG, Umwandlung zum Werk Knapsack der Hoechst AG,
1997 Umwandlung in den Chemiepark Knapsack mit dem Namen InfraServ,
2019 Umbenennung der InfraServ in YNCORIS GmbH & Co. KG.
Den am Standort befindlichen Chemie-Unternehmen, u.a. Basell, Bayer, BASF, und viele andere, bietet YNCORIS eine breite Palette an Dienstleistungen, z. B. Wasser, Strom, Prozessdampf, Erdgas, Druckluft, aber auch Planungen, Reparaturen und Logistik. Auch Forschungslabore sind ansässig sowie die Wasserstofftankstelle für die Stadtbusse.
Der Knapsacker Chemiepark ist mit 180 Ha weltweit der Viertgrößte, mehr als 25% der in Deutschland benötigten Kunststoffe und Chemieprodukte für die verarbeitende Industrie werden in Knapsack von insgesamt ca. 2500 Mitarbeitern produziert. Allein YNCORIS beschäftigt 1200, davon ca. 95 Azubis. Noch eine bedeutende Zahl: 138 km Rohrleitungen durchlaufen den Chemiepark, der sich über Knapsack hinaus weiter südlich nach Alt-Hürth erstreckt. Eine extra für den Hin-und-her-Transport gebaute Straße verbindet die beiden Industrieflächen. Eine weitere Ausdehnung ist geplant.
Im Anschluss des Vortrags fuhren wir mit einem Bus durch das teilweise dampfende Industriegelände. Zu den einzelnen Firmen wusste Herr Geisler stets interessante Einzelheiten. Beeindruckend auch die Erklärung zur inneren Reinigung des kegel- förmigen Wasserturms.
Die Produkte werden über ein Schienennetz täglich verladen: zum Container-Bahnhof Eifeltor, zum Hafen Köln-Niehl oder nach Godorf. Ca. 700.000 t der hergestellten Produkte verlassen den Standort Knapsack nicht, sie werden bei ansässigen Firmen weiter verarbeitet. Bei der Spedition Schmitt werden in riesigen v2a-Silos Polypropylen-Granulate (mit etwa 170 Farben!) gelagert und verladen. Auch Firmen, die außerhalb von YNCORIS betrieben werden, z. B. Nippon Gases, sind wichtige Partner des Chemieparks.
Bleibt noch der Dank an Herrn Geisler für seine interessanten Ausführungen und der Fa. YNCORIS für die kostenlose Bereitstellung eines Busses zu erwähnen. Wir hatten eine sehr lehrreiche Tour durch den Teil unserer Stadt, der eine wichtige Einnahmequelle für Hürth bedeutet. Davon profitieren letztlich alle Hürther Bürger
.Text Friedrich Knäpper Bilder: Kurt. Schürmann