Bis auf wenige Plätze war der Bus mit unseren Mitgliedern und Gästen gefüllt, als wir um 14 Uhr unsere Fahrt durch den südlichen Erftkreis starteten. Eingeladen hatte Herr Willi Zylajew, der sich als idealer Reiseführer und Kenner der Sehenswürdigkeiten in den Städten und Gemeinden des Rhein-Erft-Kreises zeigte. Unser Vorsitzender Reinhard Meyer, der die Fahrt mit Herrn Willi Zylajew vorbereitet hatte, konnte wegen seines Krankenhausaufenthaltes nicht dabei sein, wurde aber von unseren 2. Vorsitzenden, Thomas Blank bestens vertreten.
Herr Zylajew nutzte die Fahrt vorbei an Alt-Berrenrath über Weiler, Kerpen nach Gymnich, um über die Entstehung des Rhein-Erft-Kreises seit den 1960er Jahren anlässlich der kommunalen Neuordnung (Kreisreform) zu berichten. Verhandlungsführer waren damals Dr. Bernhard Worms für den Kreis und auf F.-J. Antwerpes Kölner Seite. 1975 war es dann soweit, dass der Erftkreis gegründet wurde, 1976 kam noch Wesseling dazu und brachte den Zugang zum Rhein. Die Bezeichnung „Rhein-Erft-Kreis“ (REK) gibt es erst seit 2003.
Die ungefähr 4-stündige und etwa 90 km lange Fahrt führte uns vorbei an den (Zitat:) „höchsten Schatten spendenden Pflanzen des REK, den Rüben“. Weiter zum Deponiestandort „vereinigte Ville“vormals Braunkohlenförderung von Rheinbraun durch Brüggen und nach Gymnich. Hier erfuhren wir vieles über die schillernde „Schlossgeschichte“ dieser Wasserburg aus dem 14. Jh., seine bisherigen (u.a. Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland) und jetzigen Besitzer.
In Liblar sahen wir das Hochhaus Im Renngraben 8, in dem Martin Schleyer von der RAF festgehalten worden war. Als mit schönstem Platz von Erftstadt sei der Marktplatz in Lechenich erwähnt, zwischen den beiden Stadttoren mit all seinen ehrwürdigen Gebäuden, Cafés, Restaurants und Geschäften.
In Dirmerzheim wurden wir auf die historische Mühle und die Kirche St. Remigius hingewiesen und in Konradsheim auf die Erdbeerhof der Familie Schumacher, wo seit den 1980er Jahren jeder selbst pflücken und dabei naschen kann. Das jetzige Rathaus ist das frühere Gutshaus eines Großbauern.
In Blessem sahen wir die ehemalige Kiesgrube, die beim Hochwasser 2021 zu verheerenden Zerstörungen geführt hatte und fuhren weiter durch das gepflegte Bliesheim. Hier gibt es noch viele Baudenkmäler z. T. aus dem 18. Jh. Überragt wird der Ort von der St. Lambertus Kirche. Für die Weiterfahrt nahmen wir die A1 ab Weilerswist bis Brühl, entlang am „Phantasialand“. Deren Gelände solle noch erweitert werden, auch um einige zusätzliche Hotels zu bauen.
Für 16 Uhr waren wir in der „Kulisse“ in Wesseling angemeldet. Bei dem sommerlichen Wetter nahmen wir Kaffee und Kuchen auf der Terrasse ein. Um 17 Uhr begann der Endspurt an der Chemie-Industrie von Wesseling vorbei, über Berzdorf, vorbei am Jagdschloss „Falkenlust“, dem Schloss „Augustusburg“ und durch ausgewählte Straßen in Brühl mit seinen historischen Häusern.
Nach einer sehr interessanten Rundfahrt mit unermüdlichen Erklärungen waren wir der Meinung, dass Herr Willi Zylajew einen besonderen Dank verdient hat. Diesen sprach der stellvertretende Vorsitzende Thomas Blank für uns alle mit anerkennenden Worten aus.
Text Friedrich Knäpper